Über den Zustand unserer Welt
Unter dem Titel «Schweiz, Europa und die Welt: Wir müssen reden!» organisierte ABF Schweiz eine Podiumsdiskussion in Langenthal. An einem Dienstagabend im Oktober fanden sich über 200 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in der alten Mühle im Dorfkern von Langenthal ein. Der Saal im obersten Stock des historischen Gebäudes war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ermöglicht wurde der Diskussionsabend durch Peter Ruckstuhl, einem pensionierte Unternehmer aus Langenthal. Von den drei Referenten, die ihre Gedanken in einem Inputreferat zusammenfassten, habe zwei in der Publikation «Werte Schweiz» einen Betrag geschrieben. Einer Initiative von besagtem Peter Ruckstuhl, der damit einen Beitrag zur Aufklärung über Veränderungen in unserer Gesellschaft leisten möchte.
Eröffnet wurde der Abend von Prof. Dr. Michael Meyen, der in seinem Referat dazu aufrief, Politik und Wissenschaft immer und jederzeit zu hinterfragen. Man soll den gesunden Menschenverstand nutzen, um zu beurteilen, ob das Gesagte auch der Wahrheit entspreche oder einem anderen Ziel diene. Prof. Dr. Michael Meyen führte dann aus, was Meinungsfreiheit bedeutet und wie er persönlich die «Cancel Culture» erlebt. Remy Wysmann, Nationalrat aus dem Kanton Solothurn, gab eine Innansicht des politischen Betriebes wieder. Dabei konnte er auf seine Erfahrungen als Kantonsrat zurückgreifen. Eines der Probleme verortet er in der Verwaltung. Diese setzt ihre Interessen aktiv durch. So gelte im Kanton Solothurn zwar das Öffentlichkeitsprinzip, jedoch können Chefbeamte Dokumente in Kommissionssitzungen einbringen. Dadurch werden diese, geschützt durch das Kommissionsgeheimnis, ebenfalls geheim. Dadurch haben auch Journalisten keinen Zugang mehr zu den entsprechenden Informationen. Eine offene Diskussion kann dadurch nicht entstehen. Er erinnert daran, dass gemäss Bundesverfassung die oberste Gewalt das Parlament ist und nicht die Verwaltung. Er führte dies mit einem Beispiel aus dem Kanton Bern aus. Dort hat der Regierungsrat, obwohl vom Parlament entsprechend entschieden, ein Begehren abgelehnt, welches von der BLS verlangt hätte, weiterhin Bargeld zu akzeptieren. Als Grund für die nicht Befolgung durch die Exekutive war, dass man das verlangte Begehren praktisch nicht umsetzen könne. Philipp Gut, der durch den Abend moderiert, liess es sich dann nicht nehmen, Anekdoten aus seiner journalistischen Laufbahn zum Besten zu geben.
Nach einer kurzen Pause haben die Referenten unter Leitung von Philipp Gut die verschiedenen Fragestellungen diskutiert und auch Fragen des Publikums beantwortet. Der Abend ging viel zu schnell vorüber, es hätte noch viele interessante Themen zu besprechen gegeben. Das Gesagte musste aber auch von Publikum verarbeitet werden und so machten sich die Besucherinnen und Besucher auf den Heimweg durch die vernebelte Herbstnacht.