Eine brisante Personalentscheidung
Der vor kurzem erneut gewählte US-Präsident Donald Trump stellt aktuell sein Kabinett zusammen. Die von ihm ernannten hohen Beamten müssen formal noch vom Senat bestätigt werden, es ist aber davon auszugehen, dass diese im Januar 2025 tatsächlich ihr Amt antreten.
Besonders zu reden gab die Ernennung von Robert F. Kennedy Junior, dem Neffen des ehemaligen US-Präsidenten Kennedy welcher in den 60er Jahren in Dallas ermordet wurde. Er kandidierte zunächst als unabhängiger Kandidat für die Wahl zum US-Präsidenten, entschied sich aber im August 2024, seine Kandidatur zurückzuziehen und Trump zu unterstützen. Der Jurist war einst als Umweltaktivist aktiv und hat sich in den letzten Jahrzehnten als dezidierter Kritiker der Pharmaindustrie einen Namen gemacht. Mit der Nonprofitorganisation Children-Health-Defense setzte er sich aktiv gegen gewisse Kinderimpfungen ein. Dies dürfte auch der Grund gewesen sein, weshalb zahlreiche deutschsprachige Leitmedien die Nominierung von Kennedy nutzten, um zu sagen, wer der neue Gesundheitsminister aus ihrer Sicht ist. «Eine umstrittene Figur – ein radikaler Impfgegner und Verschwörungstheoretiker» – so das Fazit vom SRF.
Auf seiner Siegesfeier am Wahlabend erklärte Trump seinen Anhängern, Kennedy wolle «helfen, Amerika wieder gesund zu machen». «Viel zu lange sind die Amerikaner vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Pharmaunternehmen erdrückt worden, die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben haben, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging»– so Trump. Wer sich selbst ein Bild zu Robert F. Kennedy Junior machen will, kann beispielsweise die Aufzeichnung seiner Rede an der Corona-Kundgebung in Berlin im 2020 anschauen. Dort findet er sehr klare Worte, die aber wohl näher an der Wahrheit liegen als vieles, was wir von den Behörden in dieser Zeit gehört haben.
Wenn Robert Kennedy Junior seine angekündigten Massnahmen durchsetzen kann und sich mittelfristig in den amerikanischen Gesundheitsbehörden eine impfkritische Haltung durchsetzen würde, hätte dies indirekt auch Auswirkungen auf die Schweiz. Die WHO, welche in weiten Teilen zu einer Vertretung der Pharmalobby geworden ist, bekäme weniger oder möglicherweise keinen Support mehr von den USA. Auch deren Bestrebungen, sich über den Pandemievertrag und die angepassten internationalen Gesundheitsvorschriften weltweit als integral zuständige Krisenorganisation zu etablieren, würde so in einem anderen Licht erscheinen. Die Souveränität der Mitgliedstaaten zu Gesundheitsthemen würde dadurch voraussichtlich gestärkt.
Quellen:
https://www.bbc.com/news/articles/crlne0n191wo
https://www.20min.ch/story/exzentriker-und-impfgegner-das-ist-robert-f-kennedy-jr-103220811